Schimmelbeseitigung fünfter Akt

Der Schlag traf uns dann einen Tag vor Weihnachten. Am 23.12.2009 klingelte Herr P. um 11:15 Uhr an unserer Tür und stürmte gleich in unsere Küche. Auf unsere Frage hin was er vor hätte, äußerte er, dass er das Trocknungsgerät abholen würde. Wir fragten ihn was das soll und wiesen darauf hin, dass die Wand aber nach wie vor total nass sei und bisher selbst mit diesem Trocknungsgerät kaum ein Fortschritt diesbezüglich festzustellen sei. Wenn er jetzt das Gerät abholen würde, würde die Wand ja gar nicht trocken. Es meinte dann nur, dass wir über die Feiertag doch eh nicht da wären und dann bräuchte er schließlich die Miete für die Zeit für das Trocknungsgerät auch nicht zu bezahlen, die sei schließlich schon teuer genug und das Gerät wäre ja die ganze Zeit gelaufen. Der Rest würde dann schon von alleine trocken werden. Dabei hatten wir schon in Erwägung gezogen das Gerät über die Feiertage laufen zu lassen und den dafür vorgesehenen Abwasserschlauch an das vorhandene Abwasserrohr anzuschließen. Auf unseren Einwand hin, dass auch Herr B. der Meinung sei, dass bisher kein Fortschritt bei der Trocknung festzustellen sei und er doch diesen bitte als Fachmann darüber befragen soll, ob die Wand auch ohne Trocknungsgerät trocken würde antwortete er nur das sei ihm egal. Mein Mann hat dann sogar noch geholfen unter Protest das Trocknungsgerät die Treppe herunter zu tragen.

So sieht die Wand aus Feuchtewert an der Wand ohne Putz Trockenwert an Vergleichsstelle

Mein Mann hat noch am gleichen Tag ein Protokoll über diesen Sachverhalt angefertigt und Herrn P. in den Briefkasten geworfen. Diesem Protokoll war eine Auflistung beigefügt mit der wir die Kosten, die uns bis zu diesem Zeitpunkt entstanden sind geltend gemacht haben und die Aufrechnung dieser Kosten mit der folgenden Miete erklärt haben. Diese Aufstellung hat detaillierte Angaben über die Dauer der Trocknung, die Ergebnisse der Feuchtigkeitsmessungen und die Kosten für Strom und Aufwand enthalten.

Nach den Feiertagen hörten wir diesbezüglich kein Wort von Herrn P., obwohl er jeden Tag in seinem Laden war. Er hatte das Protokoll also mit Sicherheit erhalten, es aber nicht für nötig befunden uns über den Fortgang der Arbeiten in Kenntnis zu setzten. Am 27.12.2009 haben wir ihn dann nochmals schriftlich davon in Kenntnis gesetzt, dass wir die Miete um die uns entstandenen Kosten kürzen bis der Schimmel beseitigt ist und die Kosten aufgerechnet.

In diesem Schreiben hat mein Mann eine 100% Mietminderung erwähnt und auf das Protokoll vom 23.12.2009 verwiesen in dem die Kosten und deren Aufrechnung erwähnt sind. Dieses Schreiben hat Herr P. sicherlich seinem Anwalt vorgelegt, um damit zu belegen wir würden die Miete um 100% mindern. Leider ist in diesem Schreiben die Aufrechnung nicht nochmals explizit erwähnt. Es wird aber auf das Schreiben vom 23.12.2009 verwiesen.

Auch auf dieses Schreiben hat Herr P. nicht reagiert. Als wir ihm im Treppenhaus zufällig über den Weg liefen und ihn darauf ansprachen zuckte er nur mit den Schultern und sagte: „kann nichts machen, B. ist nicht erreichbar, geb Bescheid wenn ich was weiß„. Am 07.01.2010 und 11.01.2010 haben wir dann nochmals schriftlich darum gebeten über die weitere Vorgehensweise informiert zu werden. Wir hörten von Herr P. aber weiterhin nichts.