Die Renovierung

In diesem Zusammenhang wollte uns Herr P. unbedingt von den Vorzügen eines Teppichbodens überzeugen, um daran nochmals verdienen zu können. Da wir aber zwei Katzen haben, kam das für uns keinesfalls in Frage. Wir haben ihm mitgeteilt, dass wir in der ganzen Wohnung gerne einen Laminatboden hätten. Herr P. hat daraufhin versucht uns die Vorteile eines PVC Bodens nahe zu bringen. Nachdem Herr P. gemerkt hat, dass wir uns auch dadurch nicht von unserem Wunsch nach einem Laminatboden abbringen ließen hat er kleinlaut zugegeben, dass er nicht in der Lage sei einen solchen Boden zu verlegen. Mein Mann hat daraufhin angeboten diesen Boden selbst zu verlegen, da er dies schon mehrfach getan hat und zu dieser Zeit eine Werkstattgemeinschaft mit einer Schreinerei unterhielt. Herr P. hat uns daraufhin aber trotzdem ein Angebot über die Lieferung des Bodenbelags gemacht. Dies haben wir ausgeschlagen, da wir weder mit der Qualität noch mit dem Preis des Bodens einverstanden waren. Wir haben daraufhin das Laminat selbst über den Schreinereinkauf der Kollegen meines Mannes besorgt und im Zuge des Umzugs auch selbst verlegt.

Zustand der Küchenwand nach dem Abriss der TrennwandHerr P. hat also alsbald mit dem Ausräumen der Wohnung begonnen, sodass mein Mann am 30.11.2007 die Trennwand in der Küche abreißen konnte. Sämtliche Böden und der Sperrmüll wurde von Herrn P. aus der Wohnung entfernt und zunächst im Hof hinter dem Haus aufgestapelt. Die Entsorgung hat Herr P. dadurch erledigt, dass er unsere Sperrmüllkarte verwendet hat um die AWG zu Abholung zu beauftragen. Diese Abholung haben natürlich ebenfalls wir bezahlt. Zu diesem Zweck wurde dann begonnen sämtlichen Müll inklusive der entfernten Tapeten auf unserem Parkplatz vor dem Haus zu lagern, bis dieser von der AWG abgeholt wurde.

Beim Abriss der Küchenwand trat ein altes Gasrohr zu Tage, an dem wohl ursprünglich einmal ein Gaseinzelofen angeschlossen war. Da wir planten in der Küche mit Gas zu kochen, erklärten wir uns bereit eine Fachfirma zu beauftragen um die Gasinstallation zu erneuern und anschließen zu lassen. Darüber hinaus haben wir die Firma Reinhardt mit der Verlegung einer komplett neuen Elektroinstallation in der Küche inklusive neuer Sicherungsautomaten beauftragt, da die bestehende Installation nicht mehr dem Stand der Technik entsprach. Herr Reinhard hat im Zuge dieser Installation auch diverse weitere Reparaturarbeiten auf unsere Kosten vorgenommen. So funktionierten mehrere Steckdosen im Straßenzimmer und Esszimmer nicht oder waren so alt, dass das Gehäuse der Steckdosen bzw. die Lichtschalter schon zerbrochen war. Außerdem ließen wir von ihm die Gegensprechanlage erneuern, weil auch diese nicht funktionierte. Weder der Türöffner noch die Sprechanlage waren in Ordnung.

Im Zuge der Entsorgung der Möbel von der Terrasse hat Herr P. auch den Bodenbelag in Form eines Rasenteppichs auf der Terrasse entfernt. Dabei trat dann das ganze Ausmaß des Schadens auf der Terrasse zu Tage. Die Spaltplatten, mit denen die Terrasse ausgelegt ist lösten sich auf der gesamten Fläche und besonders im zur Straße gewandten nicht überdachten Bereich fehlten einige Fliesen bereits vollständig. Die Fugen waren auf der gesamten Fläche teilweise stark beschädigt und teilweise nicht mehr vorhanden. Im nicht überdachten Bereich befand sich großflächiger Algen- und Moosbewuchs, der ebenfalls bis unter den ehemals verlegten Rasenteppich reichte. Auf unsere Frage hin für wann Herr P. denn die Sanierung der Terrasse geplant hätte bekamen wir zur Antwort, dass dies vor dem Winter ja wohl keinen Sinn mehr hätte. Das war für uns natürlich verständlich. Wir wollten aber eigentlich gerne, dass diese Arbeiten durchgeführt würden bevor wir die Wohnung bezogen hätten. Insbesondere, da zur Wohnung keine Kellerräume gehörten, hätten wir dann keine Möglichkeit unsere Terrassenmöbel unter zustellen. Herr P. meinte dazu nur darüber könne man dann noch reden.

Nachdem die Küchenwand entfernt war konnten wir die Wände ausmessen um eine neue Einbauküche zu planen und zu bestellen. Im Laufe des restlichen Novembers und des gesamten Dezembers haben wir in unregelmäßigen Abständen in unserer zukünftigen Wohnung vorbei geschaut um den Fortgang der Arbeiten zu überprüfen. Dabei haben wir festgestellt, dass Herr P. immer mehr leere Eimer in die Wohnung geschleppt hat, ein Fortschritt der Tapezierarbeiten aber nicht zu verzeichnen war. Da wir aber planten Mitte Januar mit dem Verlegen des Bodens zu beginnen drängte langsam die Zeit. Nachdem in der Küche der PVC-Boden und die Tapete von der Wand entfernt war wurden an der Wand schwarze Stellen sichtbar. Auf meine Frage ob dies nicht nach Feuchtigkeitsspuren aussähe meinte mein Mann, dass Herr P. als Fachmann doch sicher dafür Sorge tragen würde, dass in seiner Wohnung alles in Ordnung sei. Später stellten wir dann fest, dass dies wohl ein Irrtum war.

Als wir am 30.12.2007 erneut die Wohnung besichtigten, stellten wir mit Erschrecken fest, dass Herr P. die „wertvollen“ Gardinenschienen im Esszimmer und im Schlafzimmer sowie im Zimmer neben der Küche einfach mit weißer Dispersionsfarbe überstrichen hatte. Zudem hatte er entgegen unserer Vereinbarung die Grastapete im Esszimmer einfach dran gelassen und nur weiß überstrichen. Auf meine Frage warum er dies so gemacht hätte meinte er nur das sähe doch auch so gut aus. Ich habe daraufhin am 5. Januar die Tapete im Esszimmer selbst entfernt und am 6. Januar das Zimmer mit Raufasertapete tapeziert, weil wir auch irgendwann mal fertig werden wollten. Dabei habe ich auch gleich die Gardinenschienen mit entfernt, weil diese in diesem überstrichenen Zustand eine absolute Zumutung waren. Durch die weiße Farbe an der Sichtseite trat erst richtig zu Tage wie vergilbt und verschmutzt diese waren. Die Schienen wurden mindesten die letzten zwanzig Jahre nicht geputzt. Leider war damit mein Urlaub bereits vorbei ohne dass irgendetwas in der der neuen Wohnung gemacht werden konnte, weil Herr P. mit den Tapezierarbeiten immer noch nicht fertig war. Trotzdem hat mein Mann dann am 07.01.2008 im Schlafzimmer mit der Verlegung des Laminatbodens begonnen. Herr P. war während dessen noch mit Streicharbeiten im zukünftigen Kinderzimmer beschäftigt.

Der Beginn der Eimersammlung bei der Renovierung unserer neuen WohnungWährend dieser ganzen Phase der Renovierung hat Herr P. seine diversen Eimer permanent im Badezimmer in der Badewanne und im Waschbecken gereinigt, sodass dort bei Übergabe der Wohnung alles mit Kleister und Farbresten verschmiert war. Während mein Mann den Boden in der Wohnung verlegt hat habe ich mit den Reinigungsarbeiten begonnen. Da im Schlafzimmer und Esszimmer der Boden bereits fertig war habe ich am 11. und 12.01.2008 die Fenster in Schlafzimmer und Esszimmer geputzt. Diese waren so verschmutzt, dass der Dreck nur mit einer ganzen Flasche reinem Kunststoffreiniger pro Fenster zu entfernen war. Außerdem war bei näherer Betrachtung auch festzustellen, dass die Heizkörper in der gesamten Wohnung seit dem Bau 1954 wohl noch nie einen neuen Anstrich erfahren haben.

Um den Laminatboden im Kinderzimmer verlegen zu können hat mein Mann die Schrankwand von der Wand gerückt um darunter ebenfalls Boden legen zu können. Nachdem diese dort einmal weg war haben wir uns dazu entschlossen das Zimmer mit dem Schrank als Raumteiler zu verkleinern um so einen zusätzlichen Hauswirtschaftsraum zu erhalten. Herr P. hat dies mit Argwohn beobachtet, weil ja sein 40 Jahre alter Schrank dadurch Schaden nehmen könnte. Ihm war dabei wohl nicht aufgefallen, dass dieser und das dazugehörige Eckregal bereits diverse Kratzer, Macken und Wasserflecken aufwiesen, da diese Gegenstände einfach seit Jahrzehnten in Gebrauch waren.

Elektroinstallationen Marke EigenbeiAn der Steckdose angeschlossenes BeleuchtungskabelDas Kabel ist mit Kreppband fixiertBeim Abrücken der Schrankwand trat zudem eine mehr als abenteuerliche Elektroinstallation zu Tage. Dabei war von einer Steckdose aus, die noch mit einem zweiadrigen Kabel versehen war, eine Beleuchtungsstelle im Flur geschaffen worden. Die Bilder von dieser Konstruktion sprechen sicher für sich. Um nicht der Gefahr eines Kabelbrandes ausgesetzt zu sein, haben wir die gesamte Konstruktion entfernt.

Am 14. Januar wurde dann die neue Einbauküche geliefert, die wir zum Glück im Esszimmer zwischenlagern konnten, da wir die von uns vorgesehenen Arbeiten zügig durchgeführt hatte. An dieser Stelle kann festgestellt werden, dass Herr P. für die Tapezierarbeiten nahezu zwei Monate gebraucht hat und wir für die restlichen Arbeiten lediglich zwei Wochen. Seit Anfang Januar haben wir begonnen Teile unserers Hausstandes schon in die neue Wohnung zu bringen, da diese ja in unmittelbarer Nähe zur alten Wohnung lag. Wir haben dabei festgestellt, dass Herr P. in unserer Abwesenheit wohl ständig in der Wohnung herumgeschnüffelt hat, obwohl er seine Arbeiten bereits abgeschlossen hatte. Das trat vor allem zu Tage als er am 16. Januar bei uns angerufen hat um sich zu beschweren dass die Abdeckleisten von seinem heiligen Schrank nicht mehr an ihrem Platz wären. Das konnte er aber nur wissen, wenn er in unserer Abwesenheit in der Wohnung gewesen war.