Die ersten Schäden

Nachdem wir in den ersten Tagen damit beschäftigt waren unsere Umzugskartons auszuräumen dauerte es einige Zeit bis wir uns daran machten den Fernseher anzuschließen. Dabei stellten wir dann fest, dass die vielen angepriesenen Kabelfernsehdosen alle nicht funktionierten. Im Schlafzimmer endete nur ein loses Kabel ohne Dose, an dem auch nach Anschluss einer neuen Dose kein Empfang möglich war. Im Kinderzimmer und im Straßenzimmer dem jetzigen Büro war gar kein Empfang vorhanden und im Esszimmer, in dem sich die zentrale Dose befand, von der alle anderen abgezweigt wurden, waren einige Kanäle gar nicht vorhanden und andere nur mit starken Störungen. Daraufhin hat mein Mann sich bei Herrn R., dem Elektriker, der auch die Anschlüsse in der Küche ausgeführt hat informiert und dieser hat uns einen Fachmann für Kabelanschlüsse empfohlen. Dieser hat daraufhin den Anschluss durch gemessen und festgestellt, dass die Empfangsstärke an der Zentraldose schon zu schwach sei um ein störungsfreies Bild zu erhalten. Er hat uns daraufhin empfohlen einen weiteren Verstärker anzuschließen um den Empfang etwas zu verbessern. Die Verteilung auf die anderen Zimmer war aber völlig unmöglich. Als wir im August 2008 einen neuen Flachbildfernseher gekauft haben war das Bild dann so schlecht, dass fernsehen kaum noch möglich war. Da wir aber ohnehin wenig schauen hat uns das bisher eher nicht gestört. Dabei ist aber festzuhalten, dass im Mietvertrag doch tatsächlich der Strom für den Antennenverstärker in Höhe von 10,50 € steht, der jährlich abgerechnet wird. Zudem ist die Frage zu stellen wie denn festgestellt wird, dass dieser Verstärker einen Stromverbrauch in dieser Höhe verursacht und was der denn verstärkt wenn davon bei uns in der Wohnung nichts ankommt.

Beim Anschließen dieses zusätzlichen Antennenverstärkers haben wir dann festgestellt, dass auch die Steckdose in dieser Ecke keinen Strom hat. Dass die Steckdose auf der Terrasse nicht funktioniert ist uns bei dem Versuch der Reinigung der Terrasse aufgefallen. Zur Reinigung der Terrasse baten wir Herrn P. den Wasseranschluss im Garten für die Benutzung unseres Hochdruckreinigers aufzudrehen. Dies lehnte dieser jedoch ab, da er befürchtete, dass durch den Hochdruckreiniger die Fliesen auf der Terrasse endgültig abfallen würden und die Fugen der Spaltplatten sich weiter auflösen würde. Auf die Frage wie er denn denken würde wie die Terrasse anders von dem Moos und Algenbewuchs befreit werden könnte zuckte Herr P. nur mit den Schultern und meinte dies sei nicht sein Problem. Wir sahen daraufhin von der gründlichen Reinigung der Terrasse ab und verdeckten den Schadhaften und verschmutzten Stellen so gut es ging mit Kübelpflanzen um die Terrasse wenigstens etwas nutzen zu können. Der Zustand des Bodenbelags ist aber in einem so desolaten Zustand, dass es peinlich ist, wenn wir Gäste haben.

Auf der Hälfte der Terrasse befindet sich eine Pergola, mit einem Dach aus Drahtglas und einem Schiebefenster auf der einen Seite und einer Schiebetür auf der anderen. Sowohl die Senkrechten als auch die überkopf verbauten Scheiben weisen mehrere Sprünge auf, die schon vor unserem Einzug mit einer Dekorfolie zugeklebt wurden um Verletzungen zu vermeiden. Die Scheiben sind aber schon so lange kaputt, dass das im Glas befindliche Drahtgitter bereits rostet. Außerdem lässt sich die rechte Scheibe gar nicht schieben, weil der Beschlag so alt und vergammelt ist, dass dieser auch nicht mehr zu reparieren ist. Da mein Mann Glas- und Fensterbaumeister ist, konnte er zumindest den Schiebebeschlag der Schiebetür wieder instand setzen. Auf der Terrasse befindet sich auch noch eine Markise, die wohl vor dem Bau der Pergola schon als Sonnenschutz diente. Diese ist so alt, dass sie beim kleinsten Windhauch bedrohlich knarrt und quietscht und den Eindruck erweckt, dass sie demnächst herabstürzt.

Für die Schäden an der Terrasse hat Herr P. wohl auch kurz nach unserem Einzug mit seinen Lieferanten bezüglich der Terrassensanierung gesprochen. Er hatte sich vorgestellt, dass einfach die Fugen erneuert werden könnten. Es wurde ihm aber wohl gesagt, dass dies nur beurteilt werden könnte, wenn man sich ein Bild vor Ort machen würde. Am 08. Februar 2008 hat Herr P. dann mit zwei Herren die Terrasse besichtigt, um sich fachkundigen Rat bezüglich der Sanierung einzuholen. Die Herren haben Herrn P. davon abgeraten einfach neu zu verfugen, da sich die Spaltplatten bereits großflächig lösten und diese Arbeit somit sinnlos sei, da dies die weitere Ablösung der Platten nicht aufhalten würde. Herr P. hat den Vorschlag gemacht eine Art von Flüssigkunststoff einfach über den beschädigten Boden auszugießen. Auch dies wurde als nicht fachgerecht bewertet.

Die Herren haben Herr P. geraten die Terrasse vollständig zu sanieren auch in Hinblick darauf, dass ein Belassen des derzeitigen Zustandes im Laufe der Zeit unweigerlich dazu führen wird, dass in naher Zukunft das bereits eingedrungene Wasser bis in die darunter liegende Garage vordringen wird und dort noch größeren Schaden verursacht als der, der bis jetzt schon vorhanden ist. Sie meinten, dass für eine Sanierung nur die komplette Entfernung des Bodenbelags mitsamt dem darunter liegenden Untergrund in Frage käme. Es müsste dann eine vollständige Flachdachsanierung mit den dem heutigen Stand der Technik entsprechenden Maßnahmen erfolgen. Als problematisch wurde in diesem Zusammenhang vor allem erwähnt, dass der bestehende Bodenbelag kein Gefälle nach außen mehr aufweist, sondern vielmehr durch die bereits vorliegenden Beschädigungen und die bereits eingedrungene Feuchtigkeit das Wasser bereits zu diesem Zeitpunkt Richtung Hauswand läuft. Außerdem wurde die Höhe der Schwelle zum Wohnraum an der Balkontüre als äußerst problematisch erachtet. Beschädigungen des Innenraumes seien bisher wohl einzig dadurch verhindert worden, dass sich in diesem Bereich die überdachte Pergola befindet, die diesen Bereich der Terrasse weitgehend trocken hält.

Schon beim Einzug waren wir über den Zustand des Badezimmers nicht erfreut. Obwohl Herr P. am liebsten gehabt hätte, dass wir den uralten Alibertschrank seines Vaters wie unsere Vorgänger weiter benutzen würden, hat er diesen dann doch auf unseren Wunsch hin mit dem restlichen Sperrmüll entsorgt. Gleich in der ersten Zeit haben wir dann noch die Armaturen im Badezimmer an den Waschbecken und der Dusche durch neue auf unsere Kosten ersetzt, weil diese so abgenutzt waren, dass schon das Messing unter dem Chrom hervortrat. Herr P. meinte nur als wir auf den Zustand des Badezimmers zu sprechen kamen, dass man heute so schöne Doppelwaschtische gar nicht mehr kriegen würde und wir beschlossen diese Diskussion auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Dazu kam es aber gar nicht, da in der darauf folgenden Zeit plötzlich der Bereich unter den Waschbecken ständig feucht war. Zunächst ist uns das gar nicht gleich aufgefallen weil wir dort einen Mülleimer stehen hatten. Nach einiger Zeit haben wir aber versucht die Ursache zu finden und sind relativ bald darauf gekommen, dass die Kniestücke der Waschbeckenabflüsse durchgerostet waren und somit permanent das Wasser tropfenweise auf den Boden gelangte. Dies behoben wir durch Montage neuer Kniestücke auf unsere Kosten.

Eine neue Toilettenschüssel haben wir im Zuge dessen ebenfalls angeschafft und montiert. Leider hatte Herr P. in der Toilette einen PVC-Boden verlegt, obwohl wir ihn ausdrücklich darauf hingewiesen hatten, dass wir dies nicht wollten sondern dort entweder einen Fliesenboden wie heute üblich oder wenigstens von unserem Laminatboden verlegen würden. Herr P. hat dies ignoriert und trotzdem einfach einen PVC-Boden verlegt. Diesen hat er wahrscheinlich irgendwo in seinem Keller noch gefunden. In der ersten Zeit nach der Verlegung lag nämlich permanent ein Holzbrett im Eingangsbereich der Toilette, sodass die Tür nicht geschlossen werden konnte. Nach unserem Einzug wurde uns auch klar warum. Der Bodenbelag war wahrscheinlich schon so alt, dass er sich trotz Verklebung wieder aufrollte. Außerdem dünstet dieser so unangenehm aus, dass die „Heizung“ durch das aufputz verlegte Heizungsrohr nutzlos ist, da wir permanent in der Toilette das Fenster geöffnet lassen müssen, da die Geruchsbelästigung durch die Ausdünstungen des Bodens sonst unerträglich ist.

Der gesamte Fliesenspiegel im Badezimmer war so durch Staub und Kalk verschmutzt, dass ich gezwungen war diesen mit Gummihandschuhen und Toilettenreiniger zu behandeln. Die diversen Klebereste an den Wänden von ehemals dort angebrachten Einrichtungsgegenständen waren gar nicht zu entfernen. Sogar mit Nitroverdünnung und Etikettenentferner war den harten Verkrustungen nicht beizukommen. An der Stelle, an der vorher der Alibertschrank hing waren so viele Löcher in der Wand, dass wir diese nur durch Anbringen von großen Spiegeln verdecken konnten. Beim Anschluss der Waschmaschine trat eine weitere Besonderheit ans Licht. Im gesamten Badezimmer existiert nämlich nur eine Steckdose obwohl dort der Anschluss der Waschmaschine geplant ist. Für die Waschmaschine gibt es im Keller nämlich keinen Platz. Man kann also entweder Haare föhnen oder Wäsche waschen. Dieses Problem umgingen wir, indem wir Spiegelleuchten mit integrierten Steckdosen anbrachten.

Im Badezimmer treffen wir somit auf die nächste Besonderheit dieser „Neubauwohnung“. Dort befindet sich nämlich der einzige Flachheizkkörper der Wohnung, der einen neueren Eindruck als aus dem Baujahr stammend macht. Bei der Benutzung desselben tritt aber die nächste Ernüchterung ein. Dieser funktioniert nämlich nur, wenn warmes Wasser verwendet wird. Dieser scheint also an das Warmwasserrohr des Heizkessels angeschlossen zu sein. Dies hat natürlich auch den Vorteil, dass der Heizkörper auch bei ausgeschaltetem Heizkreislauf funktioniert, aber dazu später mehr. Aber eben nur wenn warmes Wasser verbraucht wird. Wenn wir also morgens aufstehen ist es im Badezimmer eiskalt, da ja in der Nacht kein warmes Wasser verbraucht wurde. Umgekehrt wird es bei eingeschaltetem Thermostat auch im Sommer warm wenn warmes Wasser entnommen wird. Vorausgesetzt es gibt warmes Wasser.

Das warme Wasser ist dabei ein weiterer Kritikpunkt. Da die ganze Heizanlage auf dem Stand der Technik von vor 30 Jahren ist, gibt es natürlich auch keine Umlaufpumpe die dafür sorgen würde, dass sofort beim Aufdrehen warmes Wasser bezogen werden kann, wie dies heute üblich ist. Um warmes Wasser zu erhalten muss man zunächst mindestens 5 Minuten den Wasserhahn laufen lassen um dann nur lauwarmes Wasser zu erhalten. Da die Wasserrohre nicht isoliert sind geht bei dem Weg vom Keller in den ersten Stock die Wärme so weit verloren, dass nur bei voll aufgedrehtem warmen Wasser ein lauwarmes Duschen möglich ist.

Heizung wird mit 228° Abgastemperatur betriebenMein Mann hat daraufhin einmal den Heizungsraum besichtigt und mit Erschrecken festgestellt, dass die Heizanlage, die Herr P. in seinem Keller betreibt laut EnEV zum Jahresende 2008 abgestellt werden müsste, weil diese nicht mehr zulässig wäre. Er wies Herrn P. bei einer zufälligen Begegnung im Treppenhaus darauf hin und bot ihm bei der Ertüchtigung der Heizung seine Hilfe an, da er als Energieberater ihm dabei fachkundig zur Seite stehen könnte. Herr P. äußerte darauf nur mit der Heizung sei alles in Ordnung. Auf Rückfrage bei den Kollegen von der Schornsteinfegerinnung, ob denn die Gefahr bestünde, dass zum Jahresende die Heizung außer Betrieb genommen werden müsste äußerten diese, dass Herr P. diesbezüglich zwar bereits abgemahnt worden sei, dass er die außer Betriebnahme der Heizung aber durch Herunterdrehen des Brenners für die Abgasmessung bisher immer umgehen konnte.